Fructose – Freund oder Feind? | Projekt: Zuckerfrei

Wenn dieser Artikel einen Untertitel hätte, dann würde dieser heißen: „Die Gefahren von Maissirup / HFCS und weshalb du auf keinen Fall aufhören solltest, Obst zu essen“. Der Fructose wurde in den letzten Jahren besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Denn auf den ersten Blick ist das „Problem“ mit der Fructose ziemlich absurd: Sie soll die Leber verfetten, Diabetes begünstigen und für Übergewicht verantwortlich sein. Dabei ist Fruchtzucker, der Obst so schön süß macht, ja eigentlich gesund! Oder? Die negativen Schlagzeilen der letzten Jahre haben für viel Verunsicherung gesorgt.

Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag für etwas Aufklärung sorgen und dir den Unterschied zwischen dem natürlichen Fruchtzucker, der in Obst und Gemüse vorkommt, und künstlich hergestellter Fructose erklären. Noch viel ausführlicher kannst du dies im Buch „Die Fructose-Falle – Weshalb Fruchtzucker dick und krank macht“* von Anna Cavelius nachlesen, das insbesondere für Menschen mit einer Fructoseintoleranz interessant ist – aber auch für all diejenigen, die sich für eine zuckerreduzierte Ernährung interessieren.

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Weshalb du auf keinen Fall aufhören solltest, Obst zu essen

Eine der am häufigsten gestellten Fragen in der „Projekt: Zuckerfrei“-Gruppe ist: „Ich möchte mich zuckerfrei ernähren – darf ich denn jetzt noch Obst essen? Schließlich ist da Zucker drin!“

Für unseren Körper ist es ein großer Unterschied, ob der Fruchtzucker in Form eines Apfels in den Körper gelangt, oder in Form von Schokolade, Keksen oder Gummibären.

Von Natur aus ist Zucker nicht schädlich: In der Form und der Menge, wie er beispielsweise in Obst und Gemüse vorkommt, ist Zucker vollkommen unbedenklich. Denn Obst enthält neben Fructose auch viele Ballaststoffe. Diese sorgen dafür, dass die Fructose nur langsam ins Blut gelangt. Dadurch ist es fast unmöglich, sich an Obst zu „überessen“ und zu viel Fructose aufzunehmen.

Auch Gemüse enthält Fructose – allerdings in viel geringeren Mengen, als Obst. Während 100 g Apfel etwa sechs Gramm Fructose enthalten, kommen 100 g Brokkoli nur auf etwa ein Gramm Fructose.

Nicht der natürliche Fruchtzucker (Fructose) ist für unseren Körper gefährlich, sondern die industriell hergestellte Fructose (bzw. allgemein industriell hergestellter Zucker), die in vielen verarbeiteten Nahrungsmitteln steckt.

Die Gefahren von Maissirup / HFCS

Vielleicht ist dir in letzter Zeit die Abkürzung „HFCS“ schon einmal begegnet. Sie war im Zusammenhang mit dem Freihandelsabkommen TTIP immer wieder in den Medien. „HFCS“ steht für High Fructose Corn Syrup (Glucose-Fructose-Sirup bzw. Fructose-Glucose-Sirup) und wird auch Maissirup und Isoglukose genannt. Es handelt sich dabei um künstlich hergestellte Fructose, die geschmacklich kaum von Haushaltszucker (Saccharose) zu unterscheiden ist. HFCS hat jedoch eine viel höhere Süßkraft als Haushaltszucker – davon wird also weniger benötigt. Gleichzeitig ist HCFS bis zu 40% billiger als raffinierter Zucker. Das macht sich die Nahrungsmittelindustrie natürlich zunutze und setzt den billigen Zuckersirup sehr vielen industriell hergestellten Produkten zu.

Die Gefahren von HFCS sind jedoch nicht zu unterschätzen. Unser Gehirn reagiert anders auf Maissirup und die enthaltende Fructose als auf herkömmlichen Haushaltszucker, der ebenfalls schlecht für unsere Gesundheit ist. Maissirup wird in Verbindung mit schweren chronischen Krankheiten gebracht indem er sie beeinflusst oder gar hervorruft. Maissirup sättigt nicht und fördert so Übergewicht. Des Weiteren steigt bei einer erhöhten Aufnahme (mehr als 74 g Fructose pro Tag) das Risiko für Bluthochdruck. Dies sind nur zwei der vielen Risiken von HFCS, die seit 1975 durch wissenschaftliche Studien und Arbeiten belegt wurden.

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Picture of Hannah Frey
Ich bin Hannah Frey, Gesundheitswissenschaftlerin, Bloggerin und Kochbuch- und Ernährungsratgeber-Autorin. Ich helfe dir dabei, dich auch im stressigen Alltag mit wenig Aufwand gesund zu ernähren. Ich möchte dich zu einem gesunden Leben motivieren und inspirieren. Deshalb findest du hier jede Menge schnell zubereitete, einfache und alltagstaugliche Rezepte aus natürlichen Zutaten und ohne raffinierten Zucker – aber mit 100 % Geschmack!

7 Kommentare zu „Fructose – Freund oder Feind? | Projekt: Zuckerfrei“

  1. Hallo Hannah,

    die einen sagen Fructose ist ab zwei Äpfeln schädlich, die anderen sagen Fructose ist in Maßen zu genießen. Problem dabei ist, jeder schreibt etwas anderes und basiert sich auf Quellen im Internet. Es ist schwierig da überhaupt noch den Überblick zu behalten.

    Im Bezug auf Dein Projekt „Zuckerfrei“ ist dies gar nicht so verkehrt. Ißt der Mensch meistens nur ein Apfel am Tag, so ißt er zur Abgewöhnung des industriellen Zuckers zwei bis drei Äpfel am Tag. Dennoch ist es ein anderer Zucker, den der Körper zu verarbeiten hat. Das „Abnehmen“ wird durch den sehr hohen Fructosegehalt (pro 100g hat ein Apfel 7g Fructose) etwas gehemmt starten, für diejenigen, die unter „Zuckerfrei“ abnehmen wollen.

    Ich finde es deshalb gut, dass man sich mit dem Thema Fructose, Glucose-Fructose-Sirup usw. auseinandersetzt. 🙂

  2. Danke für die Aufklärung, liebe Hannah! Ich muss zugeben, dass ich mich auch ziemlich habe verunsichern lassen aufgrund all der Berichterstattung. Meine Kinder lieben Obst, aber manchmal habe ich mich gefragt, ob es noch im Rahmen ist, wenn sie täglich eine Banane, einen Apfel und vielleicht noch etwas anderes „Obstiges“ essen. Jetzt bin ich etwas beruhigt 🙂 Fruchtsaftschorlen spare ich mir aber weiterhin lieber für besondere Anlässe auf…

  3. Ganz toller Beitrag – wie du schreibst Zucker in Form von industrie Zucker und einem Apfel sind schon zwei verscheidene paar Schuh.

    Den Absatz bezüglich HFCS fand ich besonders spannend. Werde mich damit defintiv mal mehr auseinander setzten.

    Danke für diesen tollen Kontent

    Liebe Grüße
    Sandra

  4. Mein Sohn hat eine Fructoseintolleranz und kann weder Apfel, Birne oder Pflaume roh essen! Er bekommt Bauchschmerzen Durchfall und Erbrechen. Obst kann also Krank machen! Ich glaube aber das es an den Züchtungen liegt. Ich kann auch nur bestimmte Sorten essen,sind es alte Sorten bekomme ich keine Bauchschmerzen.

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