Erfahrungsbericht zu „Projekt: Zuckerfrei“ – Interview mit Benjamin

Nachdem ich letzte Woche ein Interview mit Linda zu „Projekt: Zuckerfrei“ hier auf dem Blog veröffentlicht habe, berichtet heute Benjamin von seinen Erfahrungen.

Benjamin Wagner ist 24 Jahre alt, wohnt in Bamberg und hat seine persönliche „Zuckerfrei“-Challenge am 02.03.2017 begonnen. Benjamin setzt sich schon seit einigen Jahren mit gesunder und auch zuckerfreier Ernährung auseinander und nimmt uns auf Instagram (@good.food.maker) mit durch seinen Alltag. Weshalb nicht das Süßigkeitenregal die eigentliche Herausforderung ist, kannst du im folgenden Interview lesen:

Benjamin Wagner

Lieber Benjamin, wie definierst du dein persönliches „Projekt: Zuckerfrei“?

Mein persönliches „Projekt: Zuckerfrei“ war seit Beginn eine Herausforderung und ein Experiment zugleich. Ich wollte herausfinden, was mit meinem Körper, mit meinen Wohlbefinden und mit meiner Stimmung passiert, wenn ich diesen echt süchtig machenden Stoff vom Ernährungsplan streiche. Ich habe also eine Kiste genommen, meine Küche ausgemistet und für eine zuckerfreie Umgebung gesorgt. Das und vor allem mein Ehrgeiz helfen mir dabei, dass mir diese Herausforderung nicht schwer fällt. Ziel des Projektes ist es für mich, einen Einstieg in ein überwiegend cleanes Essverhalten zu finden, denn nach der Challenge erhoffe ich mir, dem Zucker nicht gleich wieder zu verfallen.

Wie hast du dich vorher ernährt und was war für dich der Auslöser, deine Ernährung umzustellen und (weitestgehend) zuckerfrei zu leben?

Ich ernährte mich zwar größtenteils gesund, aber nicht gänzlich zuckerfrei! Da ich mich schon seit einigen Jahren für gesunde Ernährung interessiere und mich immer wieder ein bisschen mit dem Thema „Clean Eating“ auseinandersetze, wollte ich jetzt einfach wissen, was passiert, wenn ich nicht nur ein bisschen auf alles achte, sondern dem Zucker den totalen Kampf ansage. Des Weiteren wollte ich wie schon oben genannt einen Einstieg finden um „Clean Eating“ Programm werden zu lassen. Daher hat das 40 Tage-Projekt für mich den Sinn, auf lange Sicht eine Ernährung zu verfolgen, welche für mein Wohlbefinden die beste ist.

Was war oder ist für dich die größte Herausforderung auf dem Weg in die zuckerfreie Ernährung?

Erstaunlicherweise ist die größte Herausforderung nicht das Süßigkeitenregal im Supermarkt, sondern die Mitmenschen um einen herum. Wenn man sagt, man ernährt sich zuckerfrei, kommt überwiegend die Frage: „Wie willst du das den machen“? So muss man oftmals demotivierende Kommentare einstecken und so auch eine gewisse Stärke entwickeln um dran zu bleiben. Ich persönlich habe für mich entschieden, den Weg zu gehen, mein Leben zuckerfreier zu gestalten und bleibe am Ball, denn Herausforderungen sind für mich da, um angenommen zu werden. Und am besten holt man auch Mitmenschen ins Boot, wenn man zeigt, dass und wie es funktioniert!

Welche Veränderungen hast du durch den Zuckerverzicht an dir selbst festgestellt?

Am erstaunlichsten finde ich, dass ich durchgehend gute Laune habe und fit bin. Die übliche Nachmittagsmüdigkeit ist weitestgehend weg. Des weiteren fühle ich mich einfach viel wohler, ich habe einen flacheren Bauch bekommen, erstens weil ich durch den Zuckerverzicht abgenommen und zweitens einfach kein aufgeblähtes Gefühl mehr habe. Die Lust auf Süßes hat sich nach den ersten Tagen schnell gelegt und wenn ich jetzt auf eine Traube beiße, kommt mir diese viel süßer vor als vor der Challenge. Zudem ist mir aufgefallen, dass sich mein Einkaufsverhalten zunehmend ändert, denn man lernt immer mehr, wo vor allem versteckte Zucker enthalten sind und macht dann einen Bogen um diese Lebensmittel.

Butter bei die Fische: Machst du ab und an Ausnahmen?

Jetzt während der Challenge werde ich versuchen, Ausnahmen zu umgehen. Danach möchte ich klar auch mal Ausnahmen machen, denn ein Stück Torte muss ich mir einfach ab und an mal gönnen. Ich möchte zwar mein Leben zuckerfreier gestalten, aber nicht auf alles verzichten. Clean Eating soll ein fester, aber nicht zu strenger Bestandteil meiner Ernährung werden.

Wie gehst du mit Heißhungerattacken um – oder hast du gar keine mehr?

Ich muss sagen, dass Heißhungerattacken seit dem Beginn des Projekts noch kein einziges mal wirklich aufkamen. Wenn ich die Lust auf etwas Süßes verspüre, dann greife ich entweder zu einem Stück Obst oder ich esse ein paar Nüsse. 

Was sind deine drei Tipps, wie jeder die Zuckerfrei-Challenge schaffen kann?

Mein erster Tipp ist, alles aus der Küche zu werfen oder zu verschenken, was nicht in den Plan der Challenge passt. Als zweites würde ich immer einen gesunden Snack zur Hand haben. Und der dritte Tipp ist Achtsamkeit dem Körper gegenüber, den er sagt einem, ob man wirklich etwas zuckerhaltiges braucht oder einfach einen Moment Entspannung oder Ruhe.

Und zum Schluss: Was ist dein zuckerfreies Lieblingsrezept?

Mein absolutes Lieblingsrezept ist „Gemüsecurry mit Hähnchenbrust“ aus deinem Buch „Zuckerfrei“ auf Seite 114.

Lieber Benjamin, vielen Dank für die Einblicke in dein persönliches „Projekt: Zuckerfrei“! Du findest Benjamin auf Instagram (@good.food.maker).

Picture of Hannah Frey
Ich bin Hannah Frey, Gesundheitswissenschaftlerin, Bloggerin und Kochbuch- und Ernährungsratgeber-Autorin. Ich helfe dir dabei, dich auch im stressigen Alltag mit wenig Aufwand gesund zu ernähren. Ich möchte dich zu einem gesunden Leben motivieren und inspirieren. Deshalb findest du hier jede Menge schnell zubereitete, einfache und alltagstaugliche Rezepte aus natürlichen Zutaten und ohne raffinierten Zucker – aber mit 100 % Geschmack!

7 Kommentare zu „Erfahrungsbericht zu „Projekt: Zuckerfrei“ – Interview mit Benjamin“

  1. Ich finde auch, die Mitmenschen am anstrengensten! Wenn man erzählt, daß man auf Zucker verzichtet, gibt’s meistens doofe Kommentare oder es wird mit den Augen gerollt….

  2. Ich glaube es liegt an der Formulierung. Das Wort „Verzicht“ ist einfach in den Köpfen negativ belegt.
    Ich sage : Ich gönne mir eine zuckerfreie Zeit!
    Klingt wie, ich gönne mir ein Wellness Wochenende:-)
    Und ist es ja auch.
    Die Fragen kommen trotzdem, aber der Einstieg ins Gespräch ist nicht so negativ.

    Danke für den tollen Blog.
    Weiter so.

    1. Hallo Jens,
      es geht ja in erster Linie um den zugesetzten Zucker. Wenn man frisch und mit natürlichen Lebensmitteln kocht, vermeidet man diesen ja – sich frei von zugesetztem Zucker zu ernähren ist natürlich etwas aufwändiger, aber durchaus machbar! 🙂
      Liebe Grüße,
      Hannah

  3. Bei uns gibt es einen Schlachter vor Ort, der Wurst ohne Zuckerzusatz herstellt. Nicht 20 Sorten, ich glaube 5, aber das reicht finde ich.
    Einfach mal nachfragen.

  4. Ja, die Kommentare. Ich wurde mit echtem Entsetzen gefragt: „Warum machst du denn sowas?“ Einfaches Weizenmehl nehme ich auch nicht mehr zu mir. Ich backe mein Brot selbst.

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