Projekt: Zuckerfrei – Woche 1 und FAQ

Wow! Ich bin einfach nur überwältigt, wie viele positive Rückmeldungen ich bisher zu meinem „Projekt: Zuckerfrei“ bekommen habe. Über Facebook, Twitter, Instagram, hier auf dem Blog und via E-Mail haben mir viele von euch geschrieben, dass sie Heißhungerattacken auf Süßigkeiten ebenfalls kennen und sie auch loswerden wollen oder allgemein ihren Zuckerkonsum reduzieren wollen. Manche haben direkt geschrieben, dass sie dabei sind, viele haben aber auch geschrieben, sie würden es nie schaffen, vier Wochen zuckerfrei zu leben. Das ist Blödsinn, das kann jeder schaffen! Mach einfach mit und streich Zucker konsequent aus deinen Mahlzeiten.

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Meine erste zuckerfreie Woche ist nun rum und ich muss sagen: der Verzicht auf Zucker fällt mir erstaunlich einfach. Zwei Mal hatte ich abends Appetit auf Süßes, habe dann noch ein bisschen Obst und ein paar Nüsse gegessen und gut war es. Wer weiß, wie die nächsten Wochen werden, aber die erste Woche fiel mir verdammt einfach, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe – im Gegenteil. Seit ich mich darauf eingestellt habe, dass es nun erstmal keinen Zucker mehr gibt, habe ich auch kein großes Verlangen danach. Komisch, oder? Mir wurden in der letzten Woche viele Fragen zu meinem Projekt gestellt, drei davon kamen immer wieder auf und deshalb möchte ich sie gerne an dieser Stelle beantworten.

„Wie kochst du denn jetzt? Liest du dir beim Einkaufen immer die Zutatenliste durch?“

Ich koche genau so, wie vorher! 😉 In der Regel ernähre ich mich ja nach dem Clean Eating-Prinzip, das heißt, ich koche so gut wie gar nicht mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln (ganz selten mache ich z.B. mal Honig-Senf-Dressing), sodass ich mich diesbezüglich zum Glück nicht umstellen muss. Wenn ich mal backe (was auch sehr selten vorkommt), versuche ich, den Zucker so gut es geht auszutauschen. Also: im Prinzip gelingt es mir sehr gut, mich gesund und ausgewogen zu ernähren und Zucker aus meinen Mahlzeiten zu streichen. Jetzt kommt das große ABER: wie schon im ersten Beitrag geschrieben, hatte ich in letzter Zeit abends extrem Heißhunger auf Süßigkeiten, dem ich dann auch nachgegeben habe. Diesen Heißhunger möchte ich einfach nur wegbekommen, weshalb ich nun komplett auf Industriezucker verzichte. Bei Süßigkeiten, Kuchen etc. ist ja offensichtlich, dass viel Zucker drin steckt. In ganz vielen industriell hergestellten Lebensmitteln ist aber Zucker versteckt. Deshalb kann ich dir nur zwei Dinge raten. Erstens: koch so viel wie möglich selbst. Bereite dir abends dein Frühstück und Mittagessen / Snacks für die Arbeit und Schule vor, sodass du gar nicht erst in Versuchung kommst, unterwegs was ungesundes zu kaufen. Koch so viel wie möglich selbst. Und zweitens: wenn du industriell hergestellte Lebensmittel kaufst, lies immer die Zutatenliste. Nach ein paar Wochen weisst du, wo Zucker enthalten ist und wo nicht. Die erste Zeit ist bestimmt mühsam, aber nach zwei, drei Wochen hast du den Dreh raus und weisst, was du essen kannst und was nicht. Ich kaufe viele Lebensmittel im Bio-Supermarkt ein, unter anderem auch deshalb, weil dort in den Produkten oftmals keiner bis viel weniger Zucker enthalten ist, als im „herkömmlichen“ Supermarkt. 

„Isst du jetzt auch kein Obst mehr?“

Natürlich esse ich weiterhin Obst! Ich käme nie im Leben auf die Idee, kein Obst mehr zu essen. Obst ist gesund – bitte hört nicht auf, Obst zu essen! Aber auch das sollte in einem gesunden Maße passieren. 30 Bananen pro Tag zähle ich nicht dazu. 😉 Ich esse zwei bis drei Stücke Obst pro Tag und bin damit glücklich.😉

„Was machst du bei Heißhunger?“

Diese Frage wurde mir am häufigsten gestellt. Hier sind meine zehn Tipps gegen Heißhunger.

Und bitte, bitte, bitte: tauscht Zucker nicht durch Süßstoff oder Light-Produkte aus! Aspartam ist ungesund und täuscht unseren Körper auch noch. Der Körper denkt erst, er bekäme Zucker, wenn wir Süßstoff essen und produziert deshalb Insulin. Im Magen kommt aber kein Zucker an und unser Körper muss das fälschlicherweise gebildete Insulin wieder loswerden. So veranlasst er dann sofort, dass Glykagon ausgeschüttet wird, welches den Blutzuckerspiegel unter sein normales Niveau sinken lässt. Die Folge davon ist Heißhunger.

Und noch ein allerletzter Tipp: Öffentlichkeit erzeugt Druck. Das funktioniert bei mir immer prima. Ich erzähle meinen Freunden, meiner Familie und dir einfach, dass ich momentan keinen Zucker esse. Wie peinlich wäre es denn bitte, wenn mich doch jemand dabei erwischt? 😉 Also: erzähl deinem Umfeld einfach, dass du momentan zuckerfrei isst, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass du schwach wirst, gleich viel geringer.

Mein Fazit aus Woche 1: Zucker aus der Ernährung zu streichen war gar nicht so schwer, wie anfangs gedacht. Der Heißhunger hat sich sehr in Grenzen gehalten. Ich kann dir deshalb nur raten, es einfach zu versuchen! 🙂 Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, keine Süßigkeiten und co. zu Hause zu haben und sich klar gemacht zu haben, dass es in den nächsten Wochen keinen Zucker gibt. Vielleicht ist der Zuckerverzicht letzten Endes ja doch nur Kopfsache?

Picture of Hannah Frey
Ich bin Hannah Frey, Gesundheitswissenschaftlerin, Bloggerin und Kochbuch- und Ernährungsratgeber-Autorin. Ich helfe dir dabei, dich auch im stressigen Alltag mit wenig Aufwand gesund zu ernähren. Ich möchte dich zu einem gesunden Leben motivieren und inspirieren. Deshalb findest du hier jede Menge schnell zubereitete, einfache und alltagstaugliche Rezepte aus natürlichen Zutaten und ohne raffinierten Zucker – aber mit 100 % Geschmack!

13 Kommentare zu „Projekt: Zuckerfrei – Woche 1 und FAQ“

  1. Ich bin so gespannt, wie es dir in den nächsten drei Wochen ergehen wird! Respekt, dass die ersten Tage so leicht waren 🙂 Wenn ich Zuhause bin, fällt es mir auch überhaupt nicht schwer auf Süßes zu verzichten (außer ich bin in einer Prüfungsphase und backe etwas um mich abzulenken :D), aber wo es mir einfach unheimlich schwer fällt, ist wenn ich unterwegs bin. Da gibts dann leckere Naschereien und Süßes, vor allem wenn man mit Freunden Essen geht und alle anderen ein Dessert bestellen. Da ich so eine Naschkatze und Genießerin bin, ist es wahnsinnig schwer konsequent Nein zu sagen. Da kommt der Heißhunger dann ganz schnell, obwohl er vorher/Zuhause nicht da war 🙁

    1. Die Erfahrung habe ich am Wochenende auch gemacht. Vorher war mir gar nicht so bewusst, dass es auswärts so schwer ist, zuckerfreies Essen zu bekommen. Klar habe ich sonst auch darauf geachtet, auch auswärts gesund zu essen, aber durch den Zuckerverzicht bin ich jetzt noch einmal sensibilisiert und es fällt mir noch eher auf, als vorher. Darüber schreibe ich aber noch ausführlich.

      Konsequent nein sagen muss man meiner Meinung nach normalerweise auch nicht. Das mache ich ja sonst auch nicht, ich finde es wichtig, sich auch etwas zu gönnen und es dann zu genießen. Aber der abendliche Heißhunger war in den letzten Wochen nun mal zu groß, so dass ich die Notbremse ziehen musste – und jetzt ist er zum Glück schon so gut wie weg. Gerade wenn alle um mich herum Kuchen oder ein Dessert essen, kann (und möchte) ich nicht nein sagen, so lange ich nicht jeden Tag Kuchen esse, ist doch alles ok 🙂

  2. Ich danke Dir, dass du uns an deinem Projekt zuckerfrei teilhaben lässt. Ich habe die letzten Wochen auch gut durchgehalten und muss sagen – ich habe gar nicht mehr so häufig auf Süßes. Komplett zuckerfrei ernähre ich mich, aber ich habe den Zucker stark reduziert und mir geht es damit tatsächlich viel besser. Meine Kopfschmerzen sind weg. Ich backe ja so unheimlich gern und der Herr bekommt einmal die Woche einen Kuchen – da esse ich natürlich mit. Wenn ich mal Lust auf ein Glas Eistee habe, dann gebe ich dem auch nach. Aber der Konsum geschieht dann ganz bewusst und mit Genuss. Ich habe, seitdem ich denken kann, immer nur alles wahllos in mich hineingestopft. Ich weiß gar nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Dein Blog ist übrigens der einzige Ernährungs- und Gesundheitsblog den ich lese und ich möchte einmal ein großes Lob aussprechen. Du machst das toll, weiter so!

    1. Liebe Janina, danke für dein Lob, darüber freue ich mich sehr! 🙂 Dass deine Kopfschmerzen weg sind, ebenso! Ein toller Erfolg! Komplett zuckerfrei muss man sich meiner Meinung nach auch nicht ernähren. Ich finde es nur wichtig, dass man bewusst isst, wie du es ja auch schreibst. In den letzten Wochen habe ich das, bezogen auf Süßes, auch nicht mehr gemacht – deshalb die „Notbremsung“. Seitdem ist der Heißhunger auf Süßes aber zum Glück sogut wie weg.

  3. Hi Hannah,

    tolles Projekt! So gut wie Du Dich vorab informiert hast, bin ich nicht überrascht, dass es Dir recht leicht fällt, auf Zucker zu verzichten. Freue mich schon auf die nächste Folge.

    Zuhause verwende ich Zucker nur noch zum Süßen von Schwarzen Tee. Such gerade nach einer Sorte (schwarzer Tee, nicht Zucker ;-), die nicht zu stark, aber trotzdem aromatisch schmeckt. Vielleicht hat jemand einen Tipp.

    Apropos Tipp. Zwei Bücher, die ich schon an anderer Stelle empfohlen habe, hier aber auch gut passen, sind „Vegan & vollwertig: Meine Lieblingsmenüs für Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ von Barbara Rütting und „Vegan & vollwertig genießen“ von Annette Heimroth und Brigitte Bornschein. Koch oft und gerne daraus. Alle Rezepte sind nämlich vegan und vollwertig, und kommen ohne Zucker und Fabriknahrungsmittel. Lecker schmeckt es trotzdem oder gerade deswegen. Clean eating at its best.

    Viele Grüße

    Christof

  4. Pingback: Schmausepost vom 14. Februar 2014 - Newsletter | Schmausepost

  5. Liebe Hannah.
    Ein tolles Projekt, welches du gestartet hast! Bin gespannt, wie es dir ergeht.
    Ich selbst verfolge seit einiger Zeit die Forschung von Dr. Lustig. Ausserdem weiss ich, dass mein Körper beispielsweise Weizen gar nicht gut verträgt. Seit ich dies über einige Umwege und Untersuchungen herausgefunden habe, achte ich sehr darauf, was ich esse und merke jetzt erst, wo das Zeug – eben die billig produzierbaren Weizen und der süchtig machende Zucker – drin sind. Echt eklig, was die Lebensmittelindustrie alles tut, um uns zum Kaufen und Konsumieren zu animieren!
    Ich werde deine Berichte weiterhin mit viel Interesse verfolgen.
    Herzlich,
    Silvia

  6. Das ist ein sehr gutes Projekt. Ich bin jetzt schon ca. 2 1/2 Jahre zuckerfrei, hart ist meist nur die erste Woche und ich fühle mich überhaupt nicht eingeschränkt davon. Denn die wenigen Ausnahmen die ich in der Anfangszeit noch gemacht habe haben sich gleich mit Verdauungsstörungen gerächt. Datteln sind übrigens mein allerliebstes Süßungsmittel. Aber der Geschmack verändert sich sowieso. Mir sind jetzt manchmal schon sehr reife Bananen oder Birnen zu süß…

  7. Super Projekt, was mich schon länger interessiert : was ist mit den Stevia Tabs die es z.b. im dm gibt. Sind die zum süssen von Tee besser als Süßstoff? Und sind die clean? Gerade wenn ich den Kindern Tee statt Limonade oder diesen ganzen industriellen Mist machen will, komm ich um etwas süsse nicht rum. Klar könnte ich Honig oder Agavendicksaft nehmen aber ich denk halt an die Zähne.
    Würde mich freuen deine Meinung zu hören 😉

    1. Hallo Nicole,
      ich süße nicht mit Stevia. Das mag ich vom Geschmack her nicht. Zudem sind diese Tabs ja sehr weit vom „natürlichen“ Stevia entfernt, daher auch nicht viel besser als Süßstoff und nur minimal „natürlicher“. Ich persönlich greife lieber zu Honig und Agavendicksaft. In Maßen ist das ja auch in Ordnung, einfach hinterher Zähne putzen (lassen).
      Liebe Grüße,
      Hannah

  8. Pingback: Zuckerfreie Ernährung - Atra-tr.org // Dein Gesundheitsblog

  9. Hallo Hannah,
    erstmal herzlichen Dank für das wunderbare und tolle Buch und all Deine hilfreichen Tips auf Deiner spannenden Webseite! Auf so ein Buch habe ich schon lange gewartet !!! Es ist genau das Richtige! Und zuckerfrei ! Mit das Wichtigste überhaupt !!!
    Ich esse seit 30 Jahren vegetarisch und nun oft auch vegan und möglichst fettarm und zuckerfrei. Hab da früher zuviel „gesündigt“…
    Endlich ein Kochbuch mit neuen leckeren Gerichten, das all meine Wünsche vereint. Ich freue mich sehr darüber!

    Bin Heilpraktikerin und möchte gerne an die so überaus wichtigen Bitterstoffe erinnern, die wir leider inzwischen zu wenig zu uns nehmen, da sie aus Chicoree u.a. Gemüse leider herausgezüchtet werden.

    Bitterstoffe regen den gesamten Stoffwechsel an und bringen ihn in Schwung, besonders die Galle, dann klappt auch die Verdauung viiiiel besser, besonders wenn wir gut kauen. Das ist dafür unerläßlich. Für jeden Zahn einmal kauen, also jeden Biß 32 mal, das so als Hilfe bzw. Anhaltspunkt.
    Und mindestens genauso wichtig: keine großen Portionen essen. All das ist das A & O für Magen und Darm. Die Verdauung beginnt nämlich durch den Speichel schon im Mund. Und wenn wir uns Zeit nehmen und unsere Augen und Sinne auf das Essen konzentrieren, dann bekommen die Speicheldrüsen bereits eine SMS vom Gehirn, ebenso Magen, Galle etc. 🙂 Die Verdauungssäfte können fließen…

    Von den Bitterstoffen vergeht bei mir auch der Heißhunger ! Super !
    Wer sich Bitterstoffe nicht kaufen möchte (da reichen 5- 10 Tropfen 3 x am Tag, die Dosierung ist oft zu hoch angegeben) kann man sich z.B. aus der Schafgarbe diese Tropfen selbst herstellen. Anleitungen findet man im Internet. Auch der supergesunde Löwenzahn ist wunderbar: Die jungen Blätter für den Salat, oder 5 Stengel am Tag oder/und die Blüten. Auf der Blüte muß man manchmal ganz schön lange drauf rumkauen (super ! ). Die Leber lacht!

    Das schrieb schon die erfahrene Kräuterfrau Maria Treben in ihren so hilfreichen Gesundheits-Büchern mit den vielen Erfahrungsberichten und Gesundheits-Tips, sie sind nach wie vor aktuell.
    Nochmal vielen herzlichen Dank an Dich Hannah, mit Deinen Beiträgen und Büchern bereicherst Du uns alle und hilfst uns, glücklich und gesund zu leben, einen klaren Kopf zu behalten oder zu bekommen.
    Und ebenso hilft es uns bewußt zu werden für das was uns wichtig ist und die Basis ist für ein glückliches gesundes Leben. D A N K E !
    Mit lieben Grüßen, Maria

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